Zum Hauptinhalt

Antibiotika in der Endodontologie

Wie steht unsere Praxis zu Antibiotika?

Das abgestorbene Zahnmark nimmt nicht mehr am Blutkreislauf teil. Im Zahninneren befinden sich Keime. Die körpereigene Abwehr, die weißen Blutkörperchen und die Antikörper, sind auf die Blutgefäße als einzig mögliche Transportwege angewiesen. Ohne funktionierende Durchblutung können weiße Blutkörperchen und Antikörper niemals dort ankommen, wo die Keime sich im Zahninneren eingenistet haben.

Die Keime können aus demselben Grund auch nicht durch Antibiotika erreicht werden, denn auch alle Antibiotika sind auf eine funktionierende Durchblutung angewiesen. Antibiotika sind zur Behandlung eines infizierten Zahnmarkes daher generell nicht geeignet.

In seltenen Ausnahmefällen (unter 1%) kann ein Antibiotikum verordnet werden, um die Ausbreitung einer Infektion auf dem Blut- oder dem Lymphweg - vorübergehend zu unterdrücken.

Die Erkenntnisse daraus lauten:

  • Ein Antibiotikum löst nicht das zu Grunde liegende Problem.
  • Es verbessert nicht die Prognose des infizierten Zahnes.
  • Es verdeckt das Problem und verursacht nicht selten unerwünschte Nebenwirkungen.
  • Eine nicht angezeigte Gabe von Antibiotika fördert die Entwicklung von Resistenzen.

Mehr Info:
Downloads - Allgemeinerkrankungen
Antibiotika - Stellungnahme der DGZMK